Ziel dieses Projektabschnittes ist es, Informationen von einer Auswahl von Nutzern von IKT-gestützten beruflichen Aus- und Weiterbildungen im Rahmen des lebenslangen Lernens in den sieben teilnehmenden Ländern (Ungarn, Polen, Griechenland, Finnland, Großbritannien, Spanien, Bundesrepublik Deutschland), einschließlich der Arbeitnehmer von kleinen und mittleren Unternehmen und Kleinstunternehmen oder selbstständigen Personen in ländlichen Gebieten sowie über die Arbeitslosen, die einen Arbeitsplatz im privaten Wirtschaftssektor anstreben, zusammenzutragen. Durch die gesammelten Informationen ist es möglich ein Profil von den Nutzern des IKT-gestützten lebenslangen Lernens innerhalb und außerhalb der Unternehmen, hinsichtlich ihrer sozioökonomischen Merkmale, ihrer Erwartungen und des Beitrags, den diese Form des Lernens in ihrer beruflichen Karriere und in ihrer persönlichen Entwicklung spielt, zu erstellen. Diese Nutzer von IKT-gestützten beruflichen Aus- und Weiterbildungen repräsentieren den „ausgedrückten“ Bedarf für diesen Typ des Lernens. Eine Kontrollgruppe, bestehend aus Personen mit gleichen sozioökonomischen Merkmalen, die ebenfalls in ländlichen kleinen und mittleren Unternehmen arbeiten oder dort arbeitssuchend sind, wird zusätzlich kontaktiert, um die Charakteristiken des „latenten“ Bedarfs und die Randbedingungen zu ermitteln. Die Randbedingungen beziehen sich zum Beispiel auf den Zugang zu IKT und zum lebenslangen Lernen sowie auf Einstellungen und Verhaltensweisen.
Die gesammelten Informationen dieser zwei Stichproben bilden den „Bedarfsquerschnitt“ des „Observatory” ab. Weiterhin stellen sie das Basismaterial für die „Nutzerstatistiken“ und die dazugehörige Datenbank zur Verfügung.
Die Gestaltung der Befragung berücksichtigt den Bedarf der zwei separaten Stichproben, die eine bestehend aus den Nutzern der Vergangenheit und/oder der gegenwärtigen Nutzer von IKT-gestütztem lebenslangen Lernen mit dem Schwerpunkt auf berufliche Aus- und Weiterbildung, und die andere bestehend aus Personen, die diese Art und Weise des Lernens nicht nutzen (als eine Art „Kontrollgruppe“).
Die Untersuchungsmethodik beinhaltet folgende Schritte:
a) Definition der detaillierten Zielsetzungen, der Variablen, der Hypothesen und der Gestaltung des Untersuchungsfragebogens. Die, während des Arbeitsparketes 2 und 3.1 durchgeführte, Literaturrecherche diente dem Zweck sich über die Möglichkeiten der Forschungsgestaltung sowie über berufliche Aus- und Weiterbildungsanbieter mit Blick auf deren Erfahrungen und Meinungen hinsichtlich ihrer Kunden, zu informieren.
Nur hinweisend sei in diesem Kontext erwähnt, dass die Variablen im Untersuchungsaufbau versuchen sollen, die sozioökonomischen und beruflichen Laufbahn-Profile der Nutzer, die IKT innerhalb und außerhalb der Unternehmen anwenden, zu erstellen sowie ihre mit dem Abschließen einer auf IKT-basierten Weiterbildungen verbundenen Hoffnungen zu deklarieren. Des Weiteren sollen Möglichkeiten des Zugriffs zum lebenslangen Lernen sowie dessen Anreize herausgestellt werden und Beiträge (oder erwartete Beiträge), die diese Art und Weise des Lernens für den beruflichen Werdegang und die persönliche Entwicklung mit sich bringen, abgebildet werden. Hierfür werden zwei separate Fragebögen, einer für die Nutzer und einer für Nicht-Nutzer von IKT-gestütztem Lernen, erarbeitet. Die Fragebögen werden vorrangig aus Fragen mit vorgegebenen Antwortmöglichkeiten bestehen. Lediglich ein oder zwei offene Fragen werden aufgenommen, um den Befragten die Möglichkeit zu geben, dass für sie wichtige in ihren eigenen Worten auszudrücken.
b) Das Ziehen der Stichprobe. Die Gesamtheit der Stichprobe für die Befragung der Nutzer auf Länderebene wird erlangt, indem die beruflichen Aus- und Weiterbildungsinstitutionen kontaktiert und interviewt werden. Diese Institutionen werden gebeten, ob sie für die Befragung Listen von früheren Teilnehmern (vorrangig von in KMU-tätigen Personen, Selbständigen und Arbeitslosen aus ländlichen Regionen) ihrer Aus- und Weiterbildungsaktivitäten zur Verfügung stellen würden. Falls dies aufgrund von Datenschutzbestimmungen nicht möglich ist, werden die Institute gebeten, die Fragebögen zu einer Auswahl von Aus- und Weiterbildungsbeziehern via e-Mail zu versenden und, nach den definierten Regeln des Projektteams, die ausgefüllten anonymen Fragebögen an das Projektteam zurückzusenden. Dem Stichprobenumfang wird nach dem Kriterium der zufallsbedingten Auswahl eine geschichtete Stichprobe zu Grunde gelegt. Die Schichten werden durch Merkmale wie die geographische Streuung und die Größe der Unternehmen, in denen die Leistungsbezieher arbeiten, das Dienstverhältnis und dem erfolgreichen oder nicht erfolgreichen Abschluss des Kurses definiert. Es wird eine Stichprobe von 500-1000 Kursteilnehmer in jedem Land, abhängig von der Größe des jeweiligen Landes, angestrebt.
c) Die Stichprobenbasis für die Kontrollgruppe wird von einer Liste abgeleitet, die kleine und Kleinstunternehmen in ländlichen Gebieten enthält, die voraussichtlich durch die Handelskammern oder Arbeitgeber-Selbstständigen-Verbände zur Verfügung gestellt wird. Mit der Erlaubnis des Unternehmens werden ein oder mehrere Arbeitnehmer per E-Mail kontaktiert, nachdem festgestellt wurde, dass sie Zugang zum Internet während ihrer normalen Arbeitsaufgaben und -zeit haben, und dass sie noch keine berufliche Aus- und/ oder Weiterbildung oder eine andere Form des lebenslangen Lernens gestützt durch IKT erhalten haben. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit kann die Kontrollgruppe aus einer einzelnen geographischen Region stammen. Gemäß der Größe des jeweiligen Landes wird eine Stichprobe von 50-150 Befragten für die jeweilige nationale Kontrollgruppe erwartet.
d) Die Fragebögen werden im Internet zur Verfügung gestellt. Die Fragebögen für die Nutzer und die Kontrollgruppen werden in die jeweilige Landessprache eines jeden teilnehmenden Landes übersetzt und direkt per E-Mail vom Projektteam oder über die Aus- und Weiterbildungseinrichtungen versendet. Die Nutzer stellen die Stichprobengesamtheit und die Kontrollgruppe die Kontrollbasis bereit. Die ausgefüllten Fragebögen werden zur Analyse den nationalen Projektteams zurückgesendet.
e) Das Herstellen eines einheitlichen Aufbaus zur Analyse der Ergebnisse aller Partner. Eine Anzahl von Tabellen und Kreuztabellen wird noch spezifiziert, um die Forschungshypothese zu testen und die Forschungszielsetzungen zu erfüllen. Die Kodifizierung und die statistische Analyse der Daten wird von den einzelnen nationalen Teams durchgeführt.
f) Es folgt das Schreiben von sieben nationalen Berichten (Ungarn, Polen, Griechenland, Finnland, Großbritannien, Spanien, Deutschland), nach der bereits bekannten Struktur mit einem Inhaltsverzeichnis, einem Tabellenverzeichnis und einem Abbildungsverzeichnis. Jeder Landesbericht wird in englischer Sprache und in der jeweiligen Landessprache angefertigt.
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